Lesen:
Was sind Live Escape Games und wie sind sie entstanden?
Teilen:
Was sind Live Escape Games und wie sind sie entstanden?

Was sind Live Escape Games und wie sind sie entstanden?

Mark Heinrich
23 Oktober 2018

Live Escape Games sind spannende Unterhaltung und echtes Teamplay. Auf einer stimmigen Hintergrundstory aufbauend, erlebt man gemeinsam mit Freunden oder Familie reale Abenteuer, muss kniffelige Rätsel lösen, versteckte Hinweise aufspüren um schließlich aus dem Raum und/oder der bedrohlichen Situation zu flüchten.

Gefragt sind ganz sicher kluge Köpfchen, Geduld, Kombinationsgabe und das Zusammenspiel der Gruppe, um die individuellen Stärken geschickt zu kombinieren und das Maximum aus jeden Teilnehmer herauszukitzeln.

Das Ganze muss übrigens gegen die Uhr, sprich unter einem Zeitlimit, geschehen. In der Regel stehen der Gruppe 60 Minuten zur Verfügung, um den Ausweg aus dem Dilemma zu finden.

Aber wie genau ist dieser tolle Freizeitspaß überhaupt entstanden?

Die Entstehungsgeschichte der Live Escape Games

Angefangen hat alles als Computerspiel in den späten 1980er Jahren. Der Name war zunächst Text-Adventures. Das wesentliche Spielkonzept wurde mit Behind Closed Doors von John Wilson 1988 geschaffen. Bei diesem Spiel war der Spieler in einem Raum gefangen und musste sich durch Suchen und anschließende Kombinieren von Gegenständen zusammen mit dem Lösen von Rätseln aus dem Raum befreien. Aus diesen ersten Spielen entstanden dann die sogenannten Point-and-Click-Adventures. 2001 wurde mit dem Spiel Mystery of Time and Space von Jan Albartus die Bezeichnung Escape Game ins Leben gerufen und das Spielprinzip als Online-Spiel gleichzeitig im Internet verbreitet.

Ab 2005 erreichten dann die Escape Games die größte Verbreitung, ausgehend von Crimson Room von Toshimitsu Takagi. Seit diesem Zeitpunkt erzielte das Spielprinzip als Flash-Browser-Game endgültig den großen Durchbruch.

Seit dem war die Spielstruktur klar: Der Spieler muss aus der Ego-Perspektive Hinweise und Gegenstände in einem abgeschlossenen Raum finden und verschiedenen Rätsel lösen, Codes knacken, etc. – und zwar all dies in einer vorgeschriebenen, tendenziell eher knapp bemessenen Zeit. Zu Anfang wird ein kurzes Intro gegeben, um auf das Spiel einzustimmen und am Ende gibt es gleichfalls ein kurzes Outro.

Ca. um 2006 herum, wurde dann der Schritt zu einer Umsetzung in die reale Welt vollzogen. Diese wurden entsprechend Live Escape Games oder auch Exit Games genannt. Es ist nicht 100% geklärt wo genau die faszinierenden Live Spiele entstanden, es kann davon ausgegangen werden, dass dies wahrscheinlich an mehreren Orten gleichzeitig geschah.

Die ersten Live Escape Games gab es mit ziemlicher Sicherheit in Japan und den USA. Die ersten gewerblichen Optionen in Europa tauchten im Jahr 2011 in Ungarn auf. In den hervorragend dafür geeigneten Keller Ruinen in Budapests können sich begeisterte Spieler seitdem aus verschlossenen Räumen rätseln. Von Ungarn ausgehend traten die Live Escape Games dann ihren Siegeszug durch ganz Europa an. Seit 2013 gibt es die faszinierenden Exit Games auch in Deutschland, Österreich und der Schweiz. In Deutschland wurden die ersten Spiele in den Großstädten München und Berlin angeboten. Heutzutage gibt es sie jedoch in jeder Großstadt und zuweilen auch in kleineren Städten. Online kann man Portale finden, die einem die besten Live Escape Spiele in ganz Deutschland zeigen.

Und so sieht das tolle Live-Spiel aus

Gespielt wird in der Regel in kleinen Gruppen von zwei bis sechs, manchmal auch acht Spielern. Man bucht das Spiel typischerweise als Gruppe, wobei diese z.B. aus Familienmitgliedern, den Teilnehmern einer Geburtstagsfeier oder eines Junggesellenabschieds, eines Team Building Events eines Unternehmens oder eine Freundesgruppe bestehen kann. Grenzen sind was die Zusammensetzung angeht kaum gesetzt. Vom Alter her dürfen Kinder nicht zu klein sein, nach oben ist die Sache offen. Kinder unter 12 haben in der Regel nicht das Konzentrationsvermögen, um 60 Minuten wirklich am Ball zu bleiben. Zudem sind manche Rätsel eventuell auch einfach zu schwierig. Und schließlich sind manche Exit Rooms auch ein bisschen unheimlich.

Das Spiel selbst findet in einem Raum, manchmal in mehreren kleinen Räumen statt. Typischerweise eist die Dekoration und das Thema des Exit Rooms an Filme, Romane, Computerspiele, Geschichte oder Mythen angelehnt. Dementsprechend wird die Hintergrundgeschichte erfunden und der Raum dekoriert. Nicht selten sind die Räume übrigens von Bühnenbildnern entworfen.

Ein Spielleiter gibt am Anfang des Spiels eine kurze Intro mit logistischen Hinweisen und der Hintergrundstory – und dann geht es auch schon los. Die Teilnehmer werden in einen Raum eingesperrt und müssen innerhalb der vorgeschriebenen Zeit den Weg herausrätseln. Sollten die gruppe einmal nicht weiter wissen, hilft der Spielleiter gekonnt mit kleinen Hinweisen. Allerdings darf er natürlich nicht zu viel verraten. Zudem sollte er auch immer seine Rolle innerhalb des Themas spielen.

Am Ende hat man das Ganze dann hoffentlich geschafft und fühlt sich echt und ehrlich wie ein Meisterdetektiv. Live Escape Games sind ein tolles Gruppenerlebnis und ohne Teamarbeit geht es nicht. Dafür kommt die Gruppe dann auch wirklich zusammengeschweißt aus dem Abenteuer heraus. Dieser Umstand wird heutzutage von vielen Unternehmen genutzt, die die Exit Games als Team Buildings Event benutzen. Typischerweise haben alle Anbieter mittlerweile ein entsprechendes Unternehmenspaket im Angebot.


Diesen Artikel teilen:

In Verbindung stehende Artikel

Escape Rooms liegen voll im Trend – die wichtigsten Fakten über die Branche

Escape Rooms liegen voll im Trend – die wichtigsten Fakten über die Branche

Escape Rooms – auch Exit Rooms genannt - sind beliebt und liegen im Trend. Egal, ob man versucht, aus dem Gefängnis auszubrechen, ein Chemielabor vorm Explodieren bewahrt, den Fluchtweg aus dem Pharaonengrab finden muss oder Ähnliches – die Spannung ist garantiert. Was als Computer Spiel angefangen hat und seit 2007 in Japan als Live Version weiterentwickelt wurde, hat die Herzen der Fans im Sturm erobert. Denn anscheinend trifft das pfiffige Spiel einen wichtigen Nerv – die Lust am Rätseln, Kombinieren, der Nervenkitzel durch die gelungenen Hintergrundstory, etc.

Mark Heinrich
14 Dezember 2018
Top 5 Gruppenaktivitäten für dich und deine Freunde

Top 5 Gruppenaktivitäten für dich und deine Freunde

Erlebt ihr gerne Neues zusammen und seid immer auf der Suche nach coolen Erfahrungen?

Mark Heinrich
21 November 2017
8 Dinge, die man im Leben gemacht haben muss!

8 Dinge, die man im Leben gemacht haben muss!

Jeder kennt das: Life goals – wie sie nun heißen. Früher sagte man einfach nur, dass man vor seinem Tod noch einige Dinge gemacht haben muss. Einige haben hier schon eine große Liste, die wir nun ergänzen möchten. Wenn Sie noch keine Liste haben, dann können Sie nun eine erstellen und sich von unseren Ideen inspirieren lassen. Haben Sie noch weitere Ideen? Dann ergänzen Sie diese gerne und nehmen Sie Kontakt zu uns auf.

Mark Heinrich
05 Juli 2018