Live Escape Games sind, wie der Name schon sagt Spiele. Und da fragen sich manche Familien, ob eine gemeinsames Live Escape Game mit den Kindern nicht eine tolle Idee für ein verregnetes Wochenende sein könnte.
Natürlich kommt dann die Frage auf, ob dieses Spiel für Kinder geeignet ist, wie es mit dem Mindestalter aussieht, ob die Kinder überfordert sein könnten, etc.
Wir gehen in diesem Beitrag der Frage für Euch nach.
Was ist ein Live Escape Room
Manche fragen sich, was es denn mit einem Exit Game überhaupt auf sich hat. Kurzgesagt geht es bei einem Live Escape Game darum, dass eine Gruppe aus 2-6 Mitspielern in einen Raum eingeschlossen wird, der üblicherweise ein bestimmtes Thema hat und entsprechend ausgestattet und dekoriert ist. Die Gruppe muss dann den Fluchtweg finden und hierzu Rätsel lösen, sowie Hinweise und Spuren finden. Damit das Ganze so richtig aufregend und spannend wird, hat man nur 60 Minuten Zeit, den Ausweg zu finden. Gefragt sind Kombinationsgabe, Köpfchen und jede Menge Teamwork, denn alleine ist es fast ein Ding der Unmöglichkeit.
Exit Games für Familien
Allein schon durch die oben beschriebene Natur der Exit Games als Gruppenerlebnis mit viel Teamwork, sind Escape Rooms für Familien auf den ersten Blick eine tolle Sache. Gerade für Familien, wo es manchmal zu Kabbeleien unter Geschwistern kommt, kann ein solches Team Building Erlebnis fast schon therapeutisch sein. Die ganze Familie wird durch eine solche Aktivität zusammengeschweißt und hat eine Menge Spaß zusammen.
Allerdings ist auf ein paar Dinge zu achten, insbesondere die Sache mit dem Alter.
Vorsicht mit Altersbeschränkungen
Fast alle Escape Game Rooms haben eine Altersbeschränkung. Die Altersbegrenzung ist sinnvoll und kann verschiedene Gründe haben. Zum einen geht es schlicht und einfach darum, dass für sehr kleine Kinder mit kurzer Aufmerksamkeitsspanne manche Exit Rooms einfach viel zu kompliziert und die Rätsel zu anspruchsvoll sind. Das Kind würde sich sehr schnell langweilen und nicht nur selbst keinen Spaß an dem Spiel haben, sondern ihn den anderen Teilnehmern wahrscheinlich auch verderben würde – und das natürlich ganz ohne Schuld, denn das Kind wäre halt einfach völlig überfordert.
Zum anderen haben manche Exit Games aber auch Themen uns Szenen, die einem zu kleinen Kind Angst machen könnten. Auch die Hintergrundgeschichten werden von kleinen Kindern in der Regel als wahr und real verstanden und können dementsprechend Furcht einflössen. Wenn Sie einem 4jährigen Kind erzählen, dass sie in 60 Minuten aus der Zombie-Hölle herausfinden müssen, sonst werden sie selbst zu Untoten, oder dass ein Mord stattgefunden, oder Verfolger aufrücken, etc. kann dieses das alles wörtlich und ernst nehmen, und wirklich Angst und noch wochenlang danach Alpträume haben.
Viele Escape Rooms haben daher Altersbegrenzungen von mindestens 16 oder gar 18 Jahren. Unser Tipp: Halten Sie sich an die Empfehlungen der Anbieter.
In der Regel gilt, dass die meisten Exit Games ab 14 Jahren allein besucht werden können und für kleinere Kinder eine erwachsene Begleitperson anwesend sein muss. Und das ist bei Familien ja der Fall.
Es gibt übrigens auch einige Escape Games, die speziell für Familien konzipiert wurden – da ist man dann natürlich auf der sicheren Seite.
Generell kann man wahrscheinlich davon ausgehen, dass das Spielen eines Liebe Escape Games vor allem für Kinder in der Vorpubertät und in der Pubertät geeignet ist. Für Kleinkinder gibt es wahrscheinlich bessere Aktivitäten.
Wie haben Eltern und Kinder gemeinsam Spaß an einem live Escape Game?
Wenn Sie also das richtige Escape Game gefunden haben, kann es losgehen. Wir möchten Ihnen an dieser Stelle ein paar wertvolle Tipps geben, damit das Erlebnis so richtig Spaß macht und von Erfolg gekrönt wird.
Tipp #1: Lassen Sie vor allem die Kinder suchen
Der große Reiz bei den Escape Games ist das Suchen nach Hinweisen und Spuren. Insbesondere Kinder haben daran ihren Heidenspaß. Viele Hinweise sind auch ziemlich versteckt, und die Kleinen können so richtig am Boden robben unter Möbel kriechen und nach Herzenslust rumstöbern. Gönnen Sie ihnen den Spaß und lassen Sie sie machen.
Tipp #2: Bloß nicht alles verraten!
Es kommt logischerweise oft vor, dass die Großen etwas schon herausgefunden haben, während die Kleinen noch daran Knabbern. Sollten Sie gut in der Zeit liegen, dann lassen Sie die Kleinen das Rätsel selbst lösen. Sollte die Zeit knapp werden, raten wir dazu, die Hinweise geschickt, verdeckt und indirekt zu geben, um den Kindern nicht zu vermitteln, dass sie nicht alleine in der Lage waren, das Rätsel zu lösen.
Tipp #3: Lasst die Kinder die Schlösser aufmachen!
Alle Kinder lieben es, Schlösser aufzuschließen. Es ist ja auch spannend und außerdem irgendwie die Belohnung, dass man endlich den Schlüssel gefunden hat. Nehmen Sie ihnen also nicht den Spaß, und lassen Sie die Linder die Schlösser aufschließen.
Tipp #4: Sorgen Sie für eine ausreichende Zahl an Taschen- und Schwarzlichtlampen
Sehr viele Räume benutzen Taschen- oder Schwarzlichtlampen. Wenn Sie mit mehreren Kindern einen solchen Raum spielen, sollten Sie den Anbieter um genügend dieser Lampen bitten, so dass jedes Kind eine hat, denn sonst kommt es unweigerlich zu Streitereien um die Lampen. Klingt banal, ist aber so. Gerade Schwarzlichtlampen sind bei Kindern sehr beliebt.
Tipp # 5: Lassen Sie die Kinder den Spielleiter nach Hinweisen fragen.
Wenn man gar nicht mehr weiterkommt, kann man immer noch den Game Master (Spielleiter) nach Hinweisen fragen. Lassen Sie dies die Kinder tun. So fühlen sie sich mit eingebunden und lernen auch, wie wichtig Interaktion und Kommunikation ist. Und die Kinder fühlen sich auch wichtig und ernstgenommen, wenn ihnen diese Aufgabe anvertraut wird.
Kurze Checkliste, ob mein Kind mit in den Exit Room kann
Sie kennen Ihr Kind am besten, beantworten Sie also einfach folgende Fragen ehrlich, dann merken Sie schnell, ob Ihr Kind bereit ist für das Abenteuer Exit Room:
Ist Ihr Kind nervös, zappelig, unruhig und sehr energiegeladen? Dann ist ein geschlossener Raum, in dem sie bis zu 60 Minuten nicht herumtoben können, aller Wahrscheinlichkeit nach keine gute Idee.
Hat Ihr Kind Konzentrationsschwierigkeiten? Dann hat das Kind vermutlich keinen großen Spaß am Lösen der Rätsel.
Hat Ihr Kind große Probleme mit dem Verlieren? Dann kann es zu Enttäuschungen kommen, denn viele Gruppen schaffen es nicht innerhalb des Zeitlimits den Raum zu verlassen.